Erstkommunionkinder und Väter im Seilpark
Gestern waren die Erstkommunionkinder gemeinsam mit ihren Vätern und männlichen Bezugspersonen – wie Grossvätern oder Göttis – im Seilpark unterwegs. In luftiger Höhe ging es über wackelige Brücken und schwingende Seile. Bei strahlendem Wetter wuchsen viele über sich hinaus – im Vertrauen darauf, dass die Sicherung hält und jemand da ist, der begleitet und stärkt.
Ein Nachmittag, der nicht nur Mut gefordert hat, sondern auch gezeigt hat: Vertrauen trägt – so wie auch Gottes Hand uns hält, wenn wir unterwegs sind im Leben.
Der Seiltänzer
Hoch über dem Marktplatz einer kleinen Stadt hat ein Seiltänzer sein Seil gespannt und zeigt dort oben, unter den staunenden Blicken vieler Zuschauer, seine Kunststücke.
Zuerst balanciert er mit einer langen Stange über das Seil.
Dann bleibt er in der Mitte stehen und hebt langsam einen Fuß, bis er auf einem Bein schwankt – hoch über dem Boden.
Gegen Ende der Vorstellung holt er eine Schubkarre hervor und ruft den Menschen zu:
„Sagen Sie, trauen Sie mir zu, dass ich diese Karre über das Seil schiebe?“
„Aber gewiss!“, ruft das Publikum zurück. Die Menschen klatschen und johlen.
„Nun denn!“, ruft der Seiltänzer. „Wer von Ihnen hat so viel Vertrauen zu mir, dass er sich von mir über das Seil fahren lässt?“
Es wird ganz still. Nein – das traut sich keiner.
Doch plötzlich meldet sich ein Junge:
„Ich setz mich rein!“, ruft er, klettert entschlossen in die Karre –
und unter dem atemlosen Schweigen der Menge
schiebt der Seiltänzer das Kind sicher über das Seil.
Als sie am anderen Ende ankommen, bricht tosender Beifall aus.
Später fragt jemand den Jungen:
„Sag mal, hattest du da oben keine Angst?“
„Oh nein“, lacht der Junge,
„der, der mich über das Seil geschoben hat, ist doch mein Papa!“
Die Seiltänzerin
Hoch über dem Marktplatz einer kleinen Stadt hat eine Seiltänzer ihr Seil gespannt, und macht dort oben unter den staunenden Blicken vieler Zuschauer seine Kunststücke.
Erst balanciert sie mit einer Stange über das Seil.
Dann bleibt sie in der Mitte des Seils stehen und löst langsam einen Fuß vom Seil, so dass sie auf einem Bein auf dem Seil schwankt. Gegen Ende der Vorstellung holt sie eine Schubkarre hervor und ruft den Zuschauern zu: «Sagen Sie, trauen Sie mir zu, dass ich die Karre über das Seil schiebe?»
«Aber gewiss», schreit das Publikum zurück. Und die Menschen klatschen und johlen.
«Nun denn!», schreit die Seiltänzerin zurück. «Wer hat so viel Vertrauen zu mir, sich von mir über das Seil fahren zu lassen?»
Es wird ganz ruhig. Nein, das trauen sie sich und ihr nicht zu.
Plötzlich meldet sich ein Junge. «Ich setze mich in die Karre», ruft er, klettert hinauf, und unter dem atemlosen Schweigen der Menge schiebt die Frau das Kind über das Seil. Als sie am anderen Ende ankommt, klatschen alle begeistert Beifall.
Einer fragt später den Jungen: «Sag, hattest du keine Angst da oben?“Oh nein», lacht der, «die mich über das Seil geschoben hat, ist doch meine Mutter!»